4. Raumklima

4.2 Luftqualität

Was beeinflusst eigentlich unsere Luftqualität?
Wir Menschen nehmen beim Atmen Sauerstoff auf und geben Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und Stickstoff wieder ab. Somit reicht schon das Dasein der Menschen zur Verschlechterung der Luftqualität.

Eine große Belastung für die Luftqualität ist die Ausdünstung der menschlichen Haut, der Baustoffe, Einrichtungsgegenstände, Haushaltschemikalien und Staub. Daher ist es wichtig, dass Sie die verbrauchte und verunreinigte Luft regelmäßig durch Frischluft erneuern. Am besten ist das Stoßlüften, ungefähr alle 2 bis 3 Stunden für 5 Minuten, wodurch ein guter Luftaustausch stattfinden kann. Bei älteren Fenstern ist es leider meist der Fall, dass die Fenster nach einiger Zeit Undichtigkeiten aufzeigen und somit der Luftwechsel überhöht ist. Die Luft im Raum ist dann zwar frisch, aber Ihr Heizenergieverbrauch wird höher ausfallen und die Raumluft ist sehr trocken. Aus diesem Grund gibt es heutzutage bei Neubauten standardgemäß eine Lüftungsanlage.

Wenn Sie in einer Gegend mit einer Radioaktivität im Untergrund wohnen oder Sie schwach radioaktive Baumaterialien besitzen, kann es zu einer erhöhten Radongas- Konzentration in der Raumluft kommen. Dieses Radongas entsteht durch den Zerfall von in Gesteinen vorkommenden Uran und Thorium. Das Gas steigt aus dem Untergrund auf bzw. wird von Baustoffen abgegeben und gelangt durch Undichtigkeiten in der Bodenplatte oder besser gesagt im Kellerboden ins Haus. Die Dichtigkeit Ihres Kellerbodens spielt somit eine wichtige Rolle, denn von ihr und somit den geologischen Verhältnissen des Baugrunds hängt die Radioaktivität der Wand- und Deckenbaustoffe ab.

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4.2 Luftqualität

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Gerade in Gebieten mit Granit oder tertiären Vulkaniten im Untergrund ist eine erhöhte Radonbelastung anzutreffen. Bei diesen Baustoffen kann Radon aus radioaktiven vulkanischen Gesteinen wie Bims, Tuff, Basalt oder aus Betonsteinen abgegeben werden. Diese enthalten Zuschläge aus Schlacke oder Flugasche.

Wozu ist eine Wandatmung nötig?

Oft wird bei der Wärmedämmung der Außenwände und dem Einbau von Dampfbremsen die Forderung nach "atmungsfähigen Wänden" erhoben, um dadurch ein gesundes Raumklima zu erreichen. Mit diesem Begriff kann man oft nichts anfangen, da Wände nicht atmen können und ein Luftaustausch durch sie hindurch auch nicht stattfinden darf. Das Haus soll natürlich seinen Zweck als schützende Hülle erfüllen und deshalb luftdicht ausgeführt werden. Durch fast alle Bauteile – außer Metall oder Glas – kann in geringen Mengen Wasserdampf diffundieren. Diese Menge ist jedoch sehr gering und hat somit für den Feuchtegehalt der Raumluft keine große Bedeutung. Daher muss die im Raum entstehende Feuchtigkeit durch uns Menschen oder Pflanzen zu 95 % durch Lüften abgeführt werden.

Von Bedeutung ist jedoch die sogenannte "Sorptionsfähigkeit" der raumumschließenden Bauteiloberflächen und der Oberflächen von Einrichtungsgegenständen. Dann spricht man von der bekannten Wandatmung. Offenporige Materialien haben die Möglichkeit, Feuchtigkeit und Gerüche aufzunehmen, zu speichern und wieder abzugeben. Die klimaausgleichende, puffernde Wirkung ist in einem Haus nur von Vorteil, denn bei starker Belastung durch zum Beispiel das Kochen oder Duschen werden aus der Luft Feuchtigkeit und Gerüche aufgenommen und beim Lüften wieder abgegeben.
 
Sollte Ihnen die Wandatmung wichtig sein, können Sie sich am besten für Holz, Lehm, Kalk- und Gipsputz oder Ziegel entscheiden, da diese Materialien eine gute Sorptionseigenschaft besitzen. Die Oberfläche darf nicht mit einem Anstrich versiegelt werden, da die Sorptionsfähigkeit in dem Fall eingeschränkt wird. Die bereits erwähnten Dampfbremsen wirken nicht nachteilig auf das Raumklima, wenn sie unter einer genügend sorptionsfähigen inneren Wandbekleidung liegen.

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Wie kommt es zu Wohngiften?
In vielen Baustoffen stecken giftige und somit gesundheitsgefährdende Schadstoffe, die an die Raumluft abgegeben werden. Sehr bekannt in der Vergangenheit waren die Formaldehyd-Ausdünstungen aus Spanplatten sowie Ausdünstungen aus Holzschutzmitteln.

Durch einige Skandale zum Thema Wohngifte in den letzten Jahren haben Gesetzgeber, Prüfanstalten und Baustoffindustrien etwas geändert. Diese Änderungen sind stets positiv für Sie und Ihre Gesundheit, denn nun sollen nicht nur in Wohnungen, sondern auch in Schulen, Kindergärten und an Arbeitsplätzen strengere Richtlinien zur Gewährleistung von mehr Wohnungsgesundheit und Umweltverträglichkeit der Baustoffe bishin zu ihrer Recycling-Fähigkeit gelten. Dennoch müssen Sie bei der Wahl der Produkte für Ihre im Haus fertigen Raumoberflächen mit Bedacht vorgehen. Es ist beispielsweise sinnvoll, bei einem Laminat-Plastik-Produkt “Eiche-Design-quietschend”, das unter unbekannten Bedingungen hergestellt wurde, ein natürliches Holzparkett oder Linoleum vorzuziehen.

Seit dem Jahr 1980 ist es außerdem Pflicht, nur noch Spanplatten und Holzwerkstoffplatten der Emissionsklasse E1 zu verwenden. Zudem darf der Holzschutzmittelwirkstoff Pentachlorphenol seit 1989 nicht mehr verwendet werden. Dieser wird heutzutage durch andere Wirkstoffe ersetzt, die weniger spektakulär, aber auch nicht ungiftig sind.

Oft werden die giftigen Materialien in älteren Häusern noch vorgefunden. Es werden viele Untersuchungen durchgeführt, ob die heute benutzten Materialien giftig sind. Viele stehen zum jetzigen Zeitpunkt in Verdacht, die Atem- beziehungsweise Raumluft – alleine oder im Zusammenwirken mit anderen Stoffen – zu belasten. Halten Sie sich also stets auf dem aktuellen Stand, damit Ihre Gesundheit nicht geschädigt wird!

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