2. Fenster und Türen
2.3 Neues Fenster einbauen
Sie haben den Wunsch, Ihre Fenster komplett zu erneuern?
Bevor Sie mit der Erneuerung beginnen, sollte bedacht werden, dass nicht nur Kosten für die neuen Fenster selbst anfallen, sondern auch für die Ausbesserung am Außenputz. Dieser wird meist unvermeidlich beim Herausbrechen der alten Fensterrahmen beschädigt. Daher werden die Kosten wahrscheinlich ein wenig steigen und es ist von Vorteil, dieses Geld schon vorher mit einzuplanen. Um für die Zukunft etwas Geld zu sparen, ist es sinnvoll, den Einbau der neuen Fenster mit Arbeiten an der Fassade zu verknüpfen, wie zum Beispiel mit einer Außenwandwärmedämmung.
Spielt die Lage der neuen Fenster eine Rolle?
Die Lage der Fenster spielt eine sehr wichtige Rolle, denn so können Sie Wärmebrücken vermeiden. Wenn Sie den Wunsch haben, Ihre Wand auf der Außenseite zu dämmen, so sollten auch die Fenster außen angeordnet werden. Dadurch erhalten Sie eine direkte Verbindung mit der künftigen Dämmschicht. Es besteht auch die Möglichkeit, die neuen Fenster an derselben Position einzubauen wie die alten Fenster. Jedoch muss dann die Fensterlaibung gedämmt werden, wodurch sich die Fensteröffnung auffällig verkleinert. Die Dämmstärke der Fensterlaibung muss nämlich eine Mindestdicke von 4-6 cm haben.
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Welche Gestaltungsmöglichkeiten werden Ihnen geboten?
Grundsätzlich sind Ihnen bei den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Jedoch sollten die neuen Fenster zum alten Haus passen, um eine Harmonie zwischen den Fenstern und dem Haus herzustellen. Somit ist für die optische Wirkung des Hauses die Maßstäblichkeit sehr wichtig. Vor allem stehende Fensterformate, senkrechte und waagerechte Fensterteilungen und schmale Rahmen werden von den Kunden bevorzugt und als angenehm empfunden. Große, liegende Fenster, die nicht gegliedert sind, wirken hingegen oft sehr klobig und passen nicht zur Fassade. Dies liegt jedoch im Auge des Betrachters und Geschmäcker sind zum Glück bekanntermaßen sehr vielfältig. Sprossen bieten Ihnen im Scheibenzwischenraum eine Erweiterung der gestalterischen Möglichkeiten und können optisch sehr viel ausmachen.
Sie suchen nach Ideen, wie man die Fenster sinnvoll gliedern kann?
Hier finden Sie ein paar Anregungen, wie man die neuen Fenster aufteilen könnte:
- Fensteröffnungen werden in zwei oder mehrere Flügel geteilt
- Ein Verbundfenster mit Sprossen in der äußeren Scheibe und einer durchgehend inneren Verglasung wird ausgewählt
Bei neuen Fenstern werden Sie hauptsächlich einen kombinierten Dreh-Kipp-Flügel mit verdeckten Einhandbeschlägen vorfinden. Um Kosten zu sparen, können Sie auch bei mehrteiligen Fenstern Teile als feststehende Verglasung vorsehen oder bei zweiflügeligen Fenstern jeweils einen Flügel als Dreh- und den anderen als Kippflügel ausbilden.
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Welche Möglichkeiten haben Sie bei der Wahl des Rahmenmaterials?
Neben dem bekannten Holz – ob in einheimischer Form oder exotischer – gibt es für den Fensterbau auch die Werkstoffe Metall und Kunststoff, wobei Holz bei einer umweltbewussten Sanierung bevorzugt wird. Kunststoff ist im Gegensatz zu Holz zwar etwa 15 % günstiger, jedoch wirken Kunststofffenster an einem alten Haus nicht so gut wie Holzfenster. Es ist nicht die Regel, dass ein Pflegeanstrich bei Holzfenstern und Holztüren notwendig ist. Nur wenn Ihr Haus starken Witterungen ausgesetzt ist, wird dies der Fall sein. Fenster aus einheimischen Nadelhölzern haben einen niedrigen Exportaufwand und sprechen – im Gegensatz zu exotischen Hölzern – nicht gegen ökologische Gesichtspunkte. So wird z. B. für die Gewinnung exotischer Hölzer der Urwald zerstört.
Geeignete Hölzer für den Fensterbau sind Kiefer, Fichte und Tanne. Kiefernholz ist bereits gegen den Befall von Bläuepilzen chemisch behandelt, sodass Sie sich darum keine Sorgen machen müssen. Der Kern ist meist rötlich und von außen hat Kiefer eine weißliche Farbe. Zudem ist Kiefer gut wetterbeständig und ein hervorragender Farbträger. Um Harzaustritt zu verhindern, sollten Sie einen möglichst hellen, deckenden Anstrich verwenden.
Das Holz der Fichte und der Tanne ist meist weiß bis rötlich-gelb. Da jedoch dieses Holz im Gegensatz zur Kiefer einen geringen Harzanteil hat, kann dieses auch dunkel lasiert werden. Der Nachteil ist eine höhere Witterungsempfindlichkeit und die Rissbildung nach einiger Zeit. Am hochwertigsten sind also Hölzer mit dichten Jahresringen aus höheren Gebirgslagen.
Welche Verglasung sollten Sie wählen?
Bei Fenstern zwischen einem beheizbaren und einem unbeheizten Raum werden heute nur noch Wärmeschutzverglasungen mit mindestens zwei Scheiben eingebaut. Diese haben nur einen halb so hohen U-Wert wie Doppelfensterkonstruktionen (Vorfenster). Die neuen, dreifachverglasten Fenster haben einen U-Wert von nur noch 0,7 W/(m²*k), was bei großen Glasflächen in Wohnräumen nicht nur für die Energieeinsparung sinnvoll ist, sondern auch zur Verminderung von Zugerscheinung durch Kaltluftabfall. Dieser wird durch eine höhere Oberflächentemperatur der Verglasung verursacht. Um wenig Wärme nach außen fließen zu lassen, ist das Glas im Inneren mit schlecht wärmeleitenden Gas oder getrockneter Luft gefüllt. Zudem sind die Scheiben luftdicht miteinander verbunden. Sie bekommen nach der Bestellung eine maßgefertigte Verglasung. Dreifachverglaste Fenster mit einem U-Wert von nur 0,7 W/(m²*k) finden Sie auch bei rekord unter dem Begriff "quadro! blue". Schon in der Standardausführung der Isolierverglasung wird ein U-Wert von 1,3 W/(m²*k) erreicht. Mit speziellen Wärmeschutzgläsern sogar der niedrige U-Wert 0,7, sodass Sie Verschärfungen der EnEV entspannt entgegen sehen können.
Vor allem Sicherheits- und Verbundglas hilft Ihnen bei bruchgefährdeten und absturzgefährdeten Stellen. Sie können auch zwei verschiedene Glassorten miteinander kombinieren, wie zum Beispiel Isolier- und Wärmeschutzverglasungen mit jeweils unterschiedlichen Dicken. Ein Beispiel dafür sind Einscheiben-Sicherheitsgläser auf Dächern auf der Außenseite und Verbundsicherheitsgläser auf der Innenseite.
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