3. Energie sparen

3.5 Praktische Umsetzung

Was versteht man eigentlich unter einer Energieberatung?
Darunter versteht man meist eine Reihe unterschiedlicher Leistungen, die bei einem Beratungsgespräch am Tisch anfangen, bei einer Hausbegehung weitergeführt werden und bei ausgearbeiteten Modernisierungsvorschlägen enden. Dabei bekommen Sie eine umfangreiche Berechnung zur Energieeinsparung, zu den Baukosten einen Wirtschaftlichkeitsvergleich. Meist geht dieses Gespräch mit Modernisierungsvorschlägen über die Beratung hinaus, daher passt der Begriff “energetische Modernisierungsplanung” hier besser.

Die Verbraucherzentralen in Ihrer Stadt bieten zuallererst gegen einen kleinen Kostenbeitrag oder teilweise kostenlos eine Kurzberatung an. Aber auch Energie- und Klimaschutzagenturen bieten mittlerweile derartige Beratungstermine an. Auf der Internetseite www.kfw-foerderbank.de und dem Suchbegriff "Sachverständiger" finden Sie eine Liste qualifizierter Energieberater. Zusätzlich gibt es auf der Internetseite www.bafa.de eine Liste zugelassener Berater vom BAFA. Diese finden Sie unter dem Stichpunkt Energie > Energiesparberatung. Die Beratung der BAFA ist eine umfassende Beratung mit Qualitätssiegel. Sie beinhaltet eine detaillierte Erfassung der Bau- und Anlagenteile des Gebäudes, eine Berechnung des Energiebedarfs für den Ist-Zustand nach dem Energiebilanzverfahren, die Benennung der energetischen Schwachstellen mit den jeweiligen Energieverlusten und Einsparpotenzialen, Verbesserungsvorschläge mit Material- und Dickenangaben, Berechnung des Energiebedarfs, Berechnung der Energie- und Kosteneinsparungen für die Verbesserungsvorschläge sowie Angaben zu Herstellungskosten und Wirtschaftlichkeit. Im Maßnahmenkatalog werden Sie die wichtigsten Verbesserungsvorschläge mit Herstellungskosten, Energieeinsparungen und Amortisationszeit vorfinden.

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3.5 Praktische Umsetzung

Sie wollen persönlich beraten werden?

Bauliche Maßnahmen bringen meist hohe Kosten mit sich und daher lohnt es sich, einen qualifizierten ingenieurmäßigen Energieberater in Anspruch zu nehmen. Dieser kann Ihnen eine realistische Einschätzung der Baukosten zur Verfügung stellen und ebenso solide Prognosen der zu erwartenden Energieeinsparungen fertigstellen. Diese gibt es nicht zum Schnäppchenpreis, wenn Sie jedoch zukunftsorientiert denken, werden Sie durch eine teurere Beratung im Endeffekt mehr sparen.

Eine Dämmung der Dachflächen und die Erneuerung eines Heizkessels machen sich meist am schnellsten bezahlt. Welche Verbesserung an einem Gebäude am wirtschaftlichsten ist, kann jedoch nicht verallgemeinert werden, sodass das Ergebnis bei jedem Haus unterschiedlich ausfallen kann.
Teilweise werden Sie in Ihrer Beratung überrascht sein, denn manchmal ist das Nichtstun teurer als Modernisieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Modernisierungsplanung?

Der Zeitpunkt ist am günstigsten, wenn:

  • Sie ein Haus gekauft haben und umfassende Veränderungen geplant sind oder
  • wenn bei Ihnen größere oder kleinere Renovierungen nötig sind oder
  • wenn Erneuerungsmaßnahmen an energetisch wirksamen Außenbauteilen fällig sind


Bitte achten Sie darauf, die praktische Ausführung mit der Energieberatung abzustimmen. Schon bei kleinen Instandsetzungsmaßnahmen lohnen sich gründliche Analysen des energetischen Zustandes des Hauses.

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Im folgenden Teil bieten wir Ihnen eine Übersicht zur systematischen Vorgehensweise:

  • Ermitteln Sie den Kennwert des Energieverbrauchs Ihres Hauses.
  • Sollte der Wert über 150 kWh/(m²*k) liegen, können Sie einen Energieausweis mit der Bestandsaufnahme des baulichen und energetischen Zustands und Verbesserungsvorschlägen erstellen lassen (für eine BAFA-Vor-Beratung gibt es einen staatlichen Zuschuss!).
  • Stellen Sie die Baukosten für die Maßnahmenpakete zusammen.
  • Erstellen Sie einen Finanzierungsplan und berücksichtigen Sie dabei die Eigenleistungen, Förderprogramme und eingesparte Energiekosten.
  • Ziehen Sie bei umfangreichen Baumaßnahmen einen Architekten oder Ingenieur hinzu.
  • Prüfen Sie, ob ein baurechtliches Verfahren notwendig ist.
  • Holen Sie sich mehrere Angebote bei unterschiedlichen Handwerksfirmen ein und vergleichen Sie diese.
  • Beantragen Sie eine staatliche Förderung.
  • Erstellen Sie einen Bauzeitplan und schließen Sie schriftliche Bauverträge ab.
  • Lassen Sie die fertigen Bauleistungen mit einem schriftlichem Protokoll abnehmen und setzen Sie eine Frist für mögliche Mängelbeseitigung.
  • Vereinbaren Sie bei der Anlagentechnik Wartungstermine.
  • Lassen Sie sich einen Verwendungsnachweis mit Handwerkerrechnungen geben, den Sie für die Auszahlung der Fördermittel einreichen können.

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