2. Fenster und Türen
2.14 Smart Home – Komfort ist die Zukunft
Die Automatisierung spielt auf der ganzen Welt eine große Rolle, auch im Bereich Wohnkomfort. Eine automatisierte Haustechnik kann den Wohnkomfort enorm verbessern und sorgt für volle Kontrolle über Ihr Heim. Mithilfe einer App auf dem Smartphone oder auf dem Computer ist es möglich, ganz einfach innovative Technologien zu nutzen und Haushaltsgeräte zu vernetzen, fernzusteuern oder per Zeitplan anzusteuern. „Smart Home“ verfolgt drei wesentliche Ziele:
- Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität
- Effiziente Energienutzung
- Verbesserung der häuslichen Sicherheit
Dazu werden Technologien wie Z-Wave, Bluetooth, Wlan, KNX-RF, ZigBee oder Bid Cods verwendet, um ein störungsfreies „Smart Home“- Erlebnis zu gewährleisten.
Jalousie & Rollos
Mithilfe von innovativen Technologien ist es möglich, das Eigenheim ganz nach Belieben zu steuern und zu programmieren, um das Wohngefühl so komfortabel wie möglich zu machen. Es besteht die Möglichkeit, sogenannte „Wenn-Dann Abläufe“ zu programmieren, um individuell entscheiden zu können, wie das Smart Home-System auf bestimmte Situationen reagieren soll, jedoch ist es möglich, jeden Vorgang individuell einzustellen.
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Dank verschiedener Wettersensoren können Jalousien und Rollos vollautomatisch und zugleich auf Wunsch mithilfe von Rohrmotoren aus- und eingefahren werden. Beispielsweise wird, wenn die Sonne scheint, die Beschattung aktiviert, um zu verhindern, dass die Raumtemperatur steigt und die Sonne durch das Fenster eindringen kann. Raffstores sind filigraner gebaut als Rollläden, da sie von Bändern in einen meist unsichtbaren Kasten hochgezogen werden. Sie dienen nicht nur als Sichtschutz, sondern ebenso als Schutz vor Sonnenstrahlung. Auch diese können anhand eines komplexen Motorsystems für die Winkelstellung der Lamellen in Ihr Smart Home integriert werden.
Lüftung
Fenster haben viele Funktionen. Neben Tageslicht und der Möglichkeit nach draußen zu schauen, sind sie zugleich Lüftung und Temperaturregulator. Die Fenster sind bis heute wenig automatisierbar und kaum elektrifiziert. Intelligent implementiert kann die Fenstersensorik jedoch sehr vielseitig eingesetzt werden. Einerseits für Komfort- und andererseits für Sicherheitsfunktionen. Ein großer Vorteil ist die Kontrolle über die Öffnungsstadien, die man bei drohendem Unwetter oder vor dem Verlassen des Hauses schnell und leicht in der zugehörigen App nachschauen kann. Mit dem Fensterkontakt kann auch verhindert werden, dass die Beschattung aktiviert wird, sollte das Fenster oder die Terrassentür geöffnet sein. Meist sind diese Sensoren in der Detektion sehr einfach. Ein „Reed-Kontakt“, genannt nach dem Erfinder, wird mit einem Dauermagneten ausgelöst. Die Erkennung ist zuverlässig, einfach und komplett störungsfrei. Zusätzlich lassen sich schwer oder nicht zugängliche Fenster bequem motorisch und per Wandschalter, Zeitschaltuhr oder z.B. ausgelöst durch Raumluftsensoren in eine gekippte Lüftungsstellung fahren.
Alarm
Fenster und Türen sind eine gern verwendete Sicherheitslücke für Einbrecher. Die Absicherung kann einerseits über Fensterkontakte, aber auch über Glasbruchmelder erfolgen. Die Alarmfunktionen werden normalerweise so eingestellt, dass ein Einbrecher unverzüglich verschreckt wird. Das gesamte Haus beginnt im Alarmlicht zu leuchten und zu blinken. Im Außenbereich sollte eine Sirene eingesetzt werden, um die Umgebung zu alarmieren und in weiterer Folge den Einbrecher zu vertreiben. Um Einbruchversuche zu erkennen werden Glasbruchmelder inkl. verdeckter und trennbarer Kabelführung bei beweglichen Flügeln befestigt, welche an die Alarmanlage angeschlossen werden und auch per App eingesehen werden können. Mithilfe eines magnetischen Verschlussüberwachungssystems, kurz MVS, kann man die Öffnungs- und/oder Verschlussstellung des Fensters überwachen. Auch dieses lässt sich mit der Alarmanlage verbinden. Zusätzlich kann man bei Haustüren ein elektromechanisches Sperrelement installieren, welches nicht nur ein unabsichtliches Öffnen der Tür bei aktiver Alarmanlage verhindert, sondern auch in Kombination mit einem integrierten Magnetschließkontakt den Öffnungszustand anzeigt. Die Zustandsmeldung kann ebenso für Alarmanlagen oder Zutrittssysteme verwendet werden.
Zutritt
Eine Zutrittslösung sollte für den Berechtigten möglichst einfach passierbar und für den Unberechtigten möglichst hinderlich sein. Heute sind viele Zutrittsarten verfügbar. Von biometrischen über wissensbasierten bis hin zu datenträgerbasierten Systemen ist so gut wie alles erhältlich. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Biometrische Systeme sind weitgehend fälschungssicher, können aber auch Nachteile haben, denn Frauen haben oft nicht sehr ausgeprägte Fingerlinien. Fingerscanner stoßen bei ihnen deshalb oft an ihre Grenzen. Codes haben den Nachteil, dass diese übertragbar sind, was aber auch ein Vorteil sein kann. Eine Karte berechtigt der Karte, aber nicht dem Besitzer den Zutritt. Der NFC Code Touch vereint beispielsweise die Möglichkeit, das Gebäude über einen Code oder über einen NFC Key Fob zu betreten. Wichtig bei der Auswahl eines geeigneten Zutrittsystems ist die Schnittstelle zum Miniserver. Jede erfolgreiche Authentifizierung sollte Funktionen ausführen, die wesentlich zur Automatisierung und zur Wohnqualität beitragen. Ist beispielsweise niemand im Haus, so soll beim Betreten des Hauses sehr viel passieren. Ähnlich ist es bei der Inbetriebnahme eines Autos: Alle Aggregate, die Musikanlage, die Klimatisierung etc., werden beim Starten aktiviert. Zugleich werden Komfortfunktionen abgerufen und Energie wird bereitgestellt.
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Produkte der Firma Somfy
Somfy hat eine breite Produktpalette, um ein „Smart Home“ so automatisierend wie möglich zu machen. Man erhält die Auswahl zwischen mehreren Systemen, um sein Heim zu steuern. Es gibt z.B. die schlanke Version namens Connexoon, womit man bis zu 40 Empfänger anwählen kann und diese gemütlich auch von unterwegs steuern kann. Möchte man mehr als 40 Empfänger hinzufügen, wird die größere Version namens TaHoma empfohlen. Tahoma ist zudem kompatibel mit führenden Anbietern von Haustechnik, wie zum Beispiel Velux, Dimplex, Honeywell und viele mehr. Somfys Produktpalette umschließt z.B. Wettersensoren, Bewegungsmelder, Öffnungsmelder, Glasbruchmelder, Rauchwarnmelder, Sirenen, Fernbedienungen, Kameras und mehr.
Anwendungen
Ein „Smart Home“ zu bedienen ist einfacher als man glaubt. Mit der zugehörigen App für Tablet / Smartphone / PC wählt man einfach einen Vorgang aus. Dieser wird ausgeführt und der Nutzer bekommt eine Rückmeldung, ob die Befehle korrekt ausgeführt worden sind. Das kompakte Connexoon verwendet vier Szenarien:
- Ich bin zuhause
- Ich gehe aus dem Haus
- Ich bin im Urlaub
- Ich will nicht gestört werden
Es besteht die Möglichkeit, die Szenarien an Ihren Bedarf anzupassen, indem man die gewünschten Aktionen auswählt (Rollläden öffnen oder schließen, Beleuchtung ein- oder ausschalten) und zeitliche Programmierungen oder Warnmeldungen aktiviert bzw. deaktiviert. Ein Beispiel dafür wäre, dass ein Fingertipp genügt, wenn man in den Urlaub fährt, um die Rollläden zu schließen, die Beleuchtung auszuschalten, die Alarmanlage zu aktivieren und das Szenario „Anwesenheitssimulation“ zu aktivieren.
Mit dem erweiterten TaHoma-System lassen sich noch weitere Szenarien programmieren. Mit der „Guten Morgen-Funktion“ startet ein vorgelagerter Impuls 3 Minuten vor dem Wecker. Dabei öffnet sich die Jalousie, Musikserver werden gestartet, Musik/Weckalarm beginnt bei Alarmstart zu spielen und der Betriebsmodus „schlafen“ wird deaktiviert. Bei der „Gute Nacht-Funktion“ werden alle Beleuchtungen, Garagentore, Musikserver, Mediensteuerungen und Wellnesseinrichtungen abgeschaltet und es wird der Betriebsmodus „Schlafen“ aktiviert. Verzögert wird die Alarmanlage scharf gestellt, um ein versehentliches Auslösen des Alarms zu vermeiden. Dieser Modus beinhaltet spezifische Funktionen. Bei aktivem Betriebsmodus „Schlafen“ wird keine Musik mehr über Bewegung aktiviert und das Licht wird standardgemäß gedimmt eingeschaltet. Abgeschaltet wird dieser Modus auf Knopfdruck oder über die Weckfunktion eines jeden Raumes. Verlässt die letzte Person das Haus, so sollte diese die „Haus-Verlassen-Funktion“ aktivieren. Dabei werden die Beschattungen auf Automatik-Modus gestellt, alle Beleuchtungen, Musikserver, Garagentore etc. werden deaktiviert sowie parallel dazu die Alarmanlage verzögert, die Anwesenheitssimulation aktiviert und der Betriebsmodus „Abwesend“ aktiviert. Zusätzlich schaltet die Heizung in den Spar-Modus und die Eingangstür wird verriegelt.
Es ist genauso möglich, bestimmte Vorgänge in einem Kalender festzulegen, sollte man mal in den Urlaub fahren. Man kann beispielsweise morgens die Außenjalousie hochfahren lassen, mit verschiedenen Sensoren und Motoren das Haus kühl halten, indem bei hohen Temperaturen oder hoher Sonnenstrahlung die Beschattungen ausgefahren werden. Auch hier ist die „Anwesenheitssimulation“ hilfreich. In definierten Abständen schalten die Lichter ein und aus, um die Anwesenheit vorzutäuschen und Einbrecher zu verschrecken. Die „Einbruchalarm-Funktion“ soll in erster Linie den Einbrecher vertreiben. Der Einbrecher soll so schnell wie möglich detektiert werden und das Haus durch möglichst viel Aufruhr Aufmerksamkeit erregen.
Aufgrund von möglichen Fehlalarmen sollte mit unterschiedlichen Alarmstufen gearbeitet werden. Wenn der Alarm ausgelöst wird, wird der Betriebsmodus „Alarm“ aktiviert. Es erfolgt ein stiller Alarm. Anschließend erfolgt der akustische Alarm mit einer Verzögerung von 20s. Auf allen Lautsprechern im Haus wird die Alarmsirene abgespielt und der „Caller“ ruft den Hausbesitzer. Danach erfolgt ein optischer Alarm mit einer Verzögerung von 40s. Alle Lichtsteuerungen gehen auf Alarmlicht, alle Räume beginnen mit 50 % Helligkeit zu blinken. Nun beginnt auch die Außensirene zu blinken und alle Beschattungen werden nach oben gefahren. Mit einer Verzögerung von 150s ertönt der externe Alarm. Die Außensirene beginnt bis Quittierung oder maximal 120s zu heulen. Die Nutzung der verschiedenen Komfortfunktionen ist abhängig von der Ausstattung des Smart Homes.
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